Erste Peer-Learning-Aktivität für das Projekt "Lebenslanges Lernen für alle" in den Niederlanden

Am 6. und 7. Juni gab der MBO Raad (Verband der Berufsschulen der Niederlande) mit einem Besuch in den Niederlanden den Startschuss für eine Reihe von fünf Peer-Learning-Aktivitäten, die im Rahmen des Projekts "Lebenslanges Lernen für alle" organisiert werden. Das Projekt ist ein Projekt des sozialen Dialogs, das gemeinsam vom MBO Raad (führender Partner) und EFEE und in Zusammenarbeit mit dem EGBW organisiert wird. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, durch den Austausch guter Praktiken Strategien zu finden, wie Sozialpartner in der Bildung (und Ausbildung) Qualität und integrative Berufsbildung fördern können, um lebenslanges Lernen für alle zu verbessern.

Zum ersten Sitzungstag versammelten sich die Teilnehmer in einer Berufsschule in Den Haag: ROC Mondriaan. Das Programm bot ein breites Spektrum an Referenten, die Instrumente vorstellten, die darauf abzielen, die Entwicklung einer "Kultur der lebenslangen Entwicklung" in den Niederlanden zu fördern. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Nutzung von "Public Private Partnerships" zwischen (öffentlichen) Berufsbildungseinrichtungen und (privaten) Unternehmen, um lebenslanges Lernen für alle zu verwirklichen.

Zunächst erläuterte Riemer Kemper vom Sozial- und Wirtschaftsrat der Niederlande (SER), dass der SER seit 2019 damit begonnen hat, gute Beispiele für öffentlich-private Partnerschaften in Regionen und Sektoren zu beobachten, aufzuzeigen, zu verstärken und zu verknüpfen und Engpässe auf nationaler Ebene anzugehen. Diese "dezentrale" Rolle des SER ist neu. Der Ansatz besteht darin, nicht von oben herab festzulegen, was getan werden muss, sondern mit den Akteuren in den Regionen und Sektoren an einer konkreten Aktionsagenda zu arbeiten, um eine positive Lernkultur für alle (arbeitenden und nicht arbeitenden) Menschen zu verwirklichen. Zweitens gab es eine Präsentation von Tineke Porschen über ihre Arbeit im Rahmen der Initiative "Menskracht 7", die Teil des gastgebenden VET College (ROC Mondriaan) ist. Es handelt sich dabei um eine öffentlich-private Partnerschaft zur Unterstützung des lebenslangen Lernens und zur Überwindung von Barrieren auf dem Arbeitsmarkt für arbeitslose Menschen. Zu diesem Zweck bietet Menskracht 7 Schulungen und Kurse für Erwachsene an, die eine Distanz zum Arbeitsmarkt haben. Sie tun dies in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der Wirtschaft und ROC Mondriaan. Drittens gab ein Referent der niederländischen Stiftung für Arbeit einen Einblick in ihre Agenda für lebenslange Entwicklung. Laut der Stiftung sind die Maßnahmen, die zur Förderung des Lebenslangen Lernens umgesetzt werden sollten, folgende: Transparenz der Lernrechte, Ermöglichung individueller Lern- und Entwicklungsbudgets, sektorales Engagement und auch regionale Kooperationen/Initiativen. Der letzte Vortrag des Tages zeigte gute Beispiele für öffentlich-private Partnerschaften in den MINT-Bereichen. Thomas Boekhoud (Platform Talent voor Techniek) erklärte, dass die niederländische Regierung 2011 das Konzept der öffentlich-privaten Partnerschaften (Zentren für berufliche Innovation und Kompetenzzentren) eingeführt hat, um das Bildungssystem (neu) zu entwickeln und Jugendliche und Erwachsene mit den richtigen Werkzeugen und Innovationsfähigkeiten für die Zukunft auszustatten. In den letzten 8 Jahren hat jede Berufsschule in den Niederlanden mindestens eine öffentlich-private Partnerschaft gegründet, insgesamt gibt es jetzt etwa 170 dieser Zentren in den Niederlanden.

Am zweiten Tag besuchten die Teilnehmer das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft. Seit Juli 2018 fördert das Ministerium, unterstützt durch die EU-Initiative Upskilling Pathways, explizit die Flexibilität des Lernangebots von Berufsbildungseinrichtungen für (erwachsene) Lernende. Ziel ist es, ein maßgeschneidertes Lernangebot für lebenslanges Lernen in jeder Region weiterzuentwickeln. Nach dem Treffen setzten die Teilnehmer ihre Reise nach Amsterdam fort, wo sie einen "Talentmarkt" am ROC von Amsterdam (Berufsbildungseinrichtung) besuchten, der Arbeitgeber und Studenten der Berufsbildungseinrichtung im Bereich der Technologie zusammenbringt (technisches Personal ist in den Niederlanden sehr knapp). Das ROC bildet jährlich 200 Studenten aus; viele von ihnen sind "neue Niederländer" und haben Talente und Fähigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden. Um diese Zielgruppe erfolgreich in einem Unternehmen einsetzen zu können, informiert das ROC die Unternehmen über Fremdsprachensprecher, kontextbezogene Ausbildung und den Anschluss an den Arbeitsmarkt. Darüber hinaus erhalten die Unternehmen eine Toolbox mit konkreter Unterstützung für Coaches im Betrieb.

Die nächste Peer-Learning-Aktivität des Projekts wird uns am 5. und 6. November nach Slowenien führen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: sarah.kik@educationemployers.eu

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