ERSTER INTERAKTIVER ONLINE-WORKSHOP: E-SPEED PROJECT

Vom 9. bis 10. Februar 2020 organisierte EFEE in Zusammenarbeit mit dem EGBW den ersten Fallstudienbesuch des Projekts "e-Speed- European Social Partners in Education Embracing Digitalisation". Aufgrund der COVID-19 Umstände fand der Besuch online statt und nicht wie ursprünglich geplant vor Ort in Kopenhagen, Dänemark. Ziel des Workshops war es, erste praktische nationale Erfahrungen über den aktuellen Einsatz digitaler Werkzeuge im schulischen Kontext zu sammeln.

Am 9. Februar startete der Workshop mit einer kurzen Einführung in das dänische Bildungssystem, gefolgt von Präsentationen zu den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im wissenschaftlichen Alltag. Eine der Präsentationen wurde von Sune Weile vom dänischen Bildungsministerium gehalten. In seinem Vortrag betonte er, dass der Zugang zu digitalen Werkzeugen nicht ausreicht, um zukünftig eine qualitative Bildung zu gewährleisten. Angesichts wachsender digitaler Herausforderungen wie Desinformation und digitaler Belästigung müssen die Schüler mit den notwendigen digitalen Kompetenzen ausgestattet werden, wie zum Beispiel der Fähigkeit, digitale Inhalte kritisch zu reflektieren. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Herr Weile ansprach, war, dass die Auswahl und die Art und Weise der Einbindung von digitalen Werkzeugen an die verschiedenen Unterrichtsfächer angepasst werden muss, damit das gesamte Potenzial der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler entwickelt werden kann. Als Schlussfolgerung plädierte Herr Weile für eine Reform der Lehrpläne und betonte die Wichtigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern, Schulen und Ministerien. Nach einer Mittagspause folgte in der Nachmittagssitzung der Schwerpunkt des Workshops. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich virtuell mit dem Schulleiter, den Lehrern und den Schülern einer lokalen Sekundarschule zu treffen und anschließend im Rahmen von getrennten Interviewrunden Fragen zum Einsatz von digitalen Schulen im Schulalltag zu stellen. Das Gesamtergebnis dieser Interviews war, dass sich digitale Werkzeuge schon lange vor der Pandemie gut in den Schulalltag integriert haben und als bereichernde Ergänzung im Hinblick auf das Lehren und Lernen angesehen wurden. Die Mehrheit der Befragten verband den Einsatz digitaler Werkzeuge mit einer Erhöhung der Flexibilität und besseren Leistungen der Schüler. Es wurden nur wenige Herausforderungen genannt, wie z. B. Schwierigkeiten, den Unterricht vor Ort und den Unterricht zu Hause zeitlich zu kombinieren. Mit Blick auf die Zukunft waren sich alle Befragten einig, dass die Digitalisierung ein integraler zusätzlicher Bestandteil des Lehrens und Lernens bleiben wird, zum Beispiel in Form von Blended-Learning. Allerdings sollte nach Meinung der Mehrheit der befragten Studierenden dem Unterricht vor Ort ein größeres Gewicht beigemessen werden, da dieser wesentlich zum besseren Verständnis der Lerninhalte beiträgt.

Am zweiten Tag des virtuellen Workshops hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, durch Interviews mit Mitarbeitern des Lehrerfortbildungsinstituts "Peadagogikum" wertvolle Erfahrungen vor Ort zu sammeln. Zu den Mitarbeitern gehörten sowohl der Leiter der Einrichtung als auch ein Lehrerausbilder. Um den Kreis zum ersten Tag der Fallstudie zu schließen, wurde ein zusätzliches Interview mit einem Lehrerkandidaten des Koge-Gymnasiums geführt. Schwerpunkt des Interviews war die Frage, ob die Ausbildung der zukünftigen Lehrer bereits an die digitale Transformation angepasst ist. Ein großer Fokus wurde dabei auf die Didaktik und neue Ansätze in der Pädagogik gelegt. In diesem Zusammenhang erwiesen sich Kommunikation, "Reflective Practitioners", "Actionlearning" und "Reflective Teaching" als die am häufigsten genannten Begriffe. Laut den Befragten wurde großer Wert auf die Ausbildung vor Ort gelegt, um den Lehrerkandidaten Flexibilität und Anpassungsfähigkeit als lebenslang Lernende zu vermitteln. Nach den Interview-Sitzungen reflektierten die Teilnehmer gemeinsam mit den Forschungsexperten, die die Interviews geleitet hatten, die Haupttrends der Präsentationen und Interviews. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen, die gezogen wurden, ist, dass der Einsatz digitaler Werkzeuge im schulischen Kontext über die bloße Nutzung von Technologie hinausgeht und viele verschiedene soziale Bereiche berührt, wie z.B. Kultur, Psychologie, aktive Bürgerschaft. Vor diesem Hintergrund wurde der zweite virtuelle Workshop angekündigt, der vom 20. bis 21. April mit Rumänien als Fallstudie stattfinden wird.

Für weitere Details wenden Sie sich bitte an samira.buhrer@educationemployers.eu.

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Paul George Trikot