23 Okt. ESSDE-PLENARSITZUNG
Am 20. Oktober konferierten EFEE und EGBW-Mitglieder online auf der letzten ESSDE-Plenarsitzung in diesem Jahr. Das Treffen wurde mit einer Grundsatzrede von Frau Adrienn Nyircsak, Referentin für Strategie und Investitionen in der GD EAC, über die Mitteilung zum Europäischen Bildungsraum (EWR) 2025 eingeleitet. Frau Nyircsak gab einen Überblick über die sechs Hauptziele der Mitteilung, den strukturellen Rahmen sowie die nächsten Schritte, die auf dem Weg zur Verwirklichung des EWR bis 2025 zu unternehmen sind. Vor allem die Initiative "Wege zum Schulerfolg", die darauf abzielt, Leistungsschwächen und Schulabbrüche zu verhindern, die Erasmus Teacher Academies und das Follow-up der ET2020-Arbeitsgruppen waren Thema der Diskussion unter den Teilnehmern. Schließlich wurde sowohl von den Arbeitgeberverbänden als auch von den Gewerkschaften angemerkt, dass die Rolle des sozialen Dialogs in diesem Dokument bedauerlicherweise fehlte.
Im Anschluss erhielten die Teilnehmer eine Zwischenbilanz sowie ein Update zu den Prioritäten des ESSDE Arbeitsprogramms 2020-2021 sowie zu den laufenden und anstehenden ESSDE Projekten. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden mehrere Veranstaltungen innerhalb der ESSDE-Projekte verschoben, vor allem das Projekt "Lifelong Learning for All" und das Projekt "OSH4Edu". Das erstgenannte Projekt wird sein nächstes Treffen online/in Berlin im Dezember abhalten, während das zweite Projekt einen interaktiven Online-Workshop organisiert, der von Slowenien ausgerichtet wird. Das "e-Speed"-Projekt befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase, zu der auch eine Online-Umfrage gehört, die sowohl an EFEE als auch an EGBW-Mitglieder geschickt wird. Hinsichtlich der anstehenden Projekte wurden dem ESSDE-Plenum zwei ESSDE-Projekte und ein reines Arbeitgeberprojekt vorgestellt. Zunächst wurde das ESSDE-Projekt zur "Qualität von Lehre und Management in der Hochschulbildung" vorgestellt. Dieses von EFEE geleitete Projekt beinhaltet zwei Peer-Learning-Besuche, die im Mai 2021 in Portugal und im Oktober 2021 in den Niederlanden stattfinden und sich an den Hochschulsektor richten. Zweitens wird das vom EGBW geleitete Projekt "Towards a Framework of Action on the Attractiveness of the Teaching Profession through effective Social Dialogue in Education" (Auf dem Weg zu einem Aktionsrahmen für die Attraktivität des Lehrerberufs durch effektiven sozialen Dialog im Bildungswesen) ein eintägiges Auftaktseminar in Brüssel im Juni 2021, zwei zweitägige subregionale Seminare zum sozialen Dialog im Bildungswesen in Bukarest (Rumänien) und Riga (Lettland) im Oktober 2021 und Februar 2022 sowie eine Abschlusskonferenz in Warschau (Polen) im Juni 2022 organisieren. Schließlich wurde dem Plenum das Arbeitgeberprojekt "Stärkung der Kapazitäten der Arbeitgeber im Bildungsbereich im Rahmen des Europäischen Semesters" vorgestellt. Dieses Projekt sieht zwei interaktive Workshops vor, die in Griechenland (für die südlichen Länder) bzw. in den Niederlanden (für die nördlichen Länder) stattfinden und schließt mit einer Verbreitungskonferenz in Slowenien ab.
Nach der Mittagspause wurden die Sozialpartner im Bildungsbereich von Anna Barbieri, Policy Officer im Referat VET, Apprenticeships & Adult Learning der DG EMPL, in die European Skills Agenda for sustainable competitiveness, social fairness and resilience & Council Recommendation on vocational education and training (VET) for sustainable competitiveness, social fairness and resilience eingeführt. Im Mittelpunkt der Präsentation standen die Europäischen Universitäten und der Pakt für Kompetenzen, der am 10. November 2020 im Rahmen der European Vocational Skills Week vorgestellt werden soll. Vor dem Hintergrund des Ziels beider Vorschläge, den aktuellen und zukünftigen europäischen Arbeitsmarkt und insbesondere junge Menschen mit adäquaten und wettbewerbsfähigen Kompetenzen auszustatten, lobte Frau Barbieri vor allem die Implementierung des SELFIE-Tools als effektiven Weg, um mehr Daten zu digitalen Kompetenzen zu gewinnen. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass derzeit nur der Ausbildungsanbieter sowie der Berufsbildungsanbieter Zugang zu diesen persönlichen Daten haben, während die Arbeitgeber im Bildungsbereich ebenfalls von einem Zugriff auf den aggregierten Datensatz dieses Tools profitieren würden. In der anschließenden Debatte wurden die Mitglieder aufgefordert, über die Rolle der Sozialpartner im Rahmen der European Skills Agenda nachzudenken. Dabei kristallisierten sich folgende Themen als besonders wichtig heraus: demokratische Bildung in der Berufsbildung, die Attraktivität des Lehrerberufs, die Rolle von Berufsbildungsanbietern und Unternehmen als Berufsberater, inklusive Bildung und die weitere Förderung des sozialen Dialogs.
Die Plenarsitzung wurde mit einer Folgediskussion über die Umsetzung der gemeinsamen EGBW-EFEE Erklärung zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise auf den Bildungssektor abgeschlossen. Die Mitglieder waren sich einig, wie wichtig die Erkenntnis ist, dass das Bildungssystem als Ganzes seit der ersten Welle des Ausbruchs von COVID-19 im vergangenen Frühjahr grundlegende Veränderungen erfahren hat. In diesem Zusammenhang betrachteten sie gesunde Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler sowie die weitere Förderung digitaler Werkzeuge im Unterricht als eine der wichtigsten Prioritäten für künftige Maßnahmen der Sozialpartner. Abschließend wurde betont, dass die Sozialpartner im Bildungsbereich Vorreiter für Veränderungen und Innovationen sein müssen, indem sie die Chancen nutzen, die sich durch die COVID-19-Krise ergeben haben.
Für weitere Details kontaktieren Sie bitte isaline.ossieur@educationemployers.eu
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